Dienstag, 22. Juni 2010

Mit Gottes Segen

Das Lugala Lutheran Hospital ist eine Einrichtung der Ulanga Kilombero Diözese. Wird ein Chefposten besetzt, so kommt dieser neuen Amtsperson eine ganz besondere Ehre zuteil. Der Bischof höchstpersönlich erteilt seinen Segen und alle Pfarrer der Region stehen ihm dabei zur Seite.

Am letzten Sonntag fand nun dieses Ereignis in Lugala statt. Peter und Mr. Magwassa, Leiter der im Herbst gegründeten Nursing school, wurden feierlich in ihr Amt eingeführt. Mitarbeiter des Hospitals waren schon Tage vorher beschäftigt, dieses Ritual vorzubereiten.

Das wichtigste war natürlich der ca. zweistündige Gottesdienst am Vormittag in der mit roten Bougainvilleazweigen geschmückten Kirche. Von der langen Predigt des Bischofs haben wir nur einzelne Worte verstanden, von Zukunft und Hoffnung für alle Menschen hat er mehrfach gesprochen.

Mungo anisaidie

Peter und Mr. Magwassa bekamen gute Wünsche für ihren Weg und die hier bei jeder Gelegenheit übliche Versicherung, dass Gott es richten werde. Mungo anisaidie.

In guter Gesellschaft

Wie wir es Ostern in Morogoro schon erlebten, gab es auch hier neben feierlichen Hymnen vor allem fröhlichen von Trommeln begleiteten Gesang mit Jauchzern und so hatte die würdevolle Zeremonie einen heiteren Rahmen. Einige Lieder erinnern an gregorianische Gesänge, man hört einen Anflug von Reggae, ab und zu Gospel und manchmal fühlt man sich auch nach Hawai versetzt, auf jeden Fall wird man vom Rhythmus erfasst.

Mit Hingabe - Ngoma

Am Ende zogen alle Besucher singend durch die Kirche und beglückwünschten die nun mit höchsten Weihen bedachten Personen. Gesang, Tanz, Religion und Rituale bilden eine Einheit und sind für die Tanzanier fester Bestandteil ihres Lebens, dafür gibt es ein allumfassendes Swahili –Wort: ngoma. Ngoma bedeutet auch Trommel und dieses typische, ursprüngliche afrikanische Instrument kommt immer zum Einsatz.

Nachmittags gab es auf dem Gelände der Schwesternschule ein „Kulturprogramm“, wieder mit vielen Liedern und Tänzen, dazu ein paar Erdnüsse zum Naschen und das Wichtigste für alle – Cola, Sprite, Mirinda.

Für Ngoma braucht man keinen Verstärker, doch man liebt es hier vor allem auch schön laut. Also wurde extra eine grässlich klingende „Musikmaschine“ mit uralten Mikrofonen herbei geschafft. Die Schwesternschülerinnen – 2 Jungs sind auch darunter- haben den beiden Hauptpersonen sogar ein Lied gewidmet. Für uns hörte sich das ausgesprochen lustig an. Im Kiswahili gibt es kein Wort, welches auf einem Konsonanten endet. Die Leute können das auch nicht aussprechen und hängen z.B. an aus dem Englischen übernommene Wörter ein i, wie baiskeli, benki, cheki oder muziki. So war dann in dem Lied mehrfach „Magwassa na Gundermanni“ zu hören und weil es offenbar allen so gut gefiel, wurde es laufend neu angestimmt.

Geschenke gab es auch. Mit Ngoma- Begleitung wurden bunte Tücher ausgepackt und die Beteiligten damit eingehüllt. Nun werden wir uns afrikanisch einkleiden können. Peter hatte sich bereits ein Hemd schneidern lassen und dieses zur Feier des Tages getragen. Darüber hatte man sich sehr gefreut.

Stoffe für neue Kleidung

Für die Hospitalmitarbeiter, einige Patienten und Dorfbewohner war es ein abwechslungsreicher Nachmittag, für uns ein Erlebnis afrikanischer Lebensfreude.


1 Kommentar:

  1. Nun wird die Arbeit immer offizieller.
    Herzlichen Glückwunsch zur vollzogenen Amtseinführung. Weiterin viel Freude an der Arbeit wünschen MuV/EuE.

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